Schlagwort: Gegenwartsliteratur

  • Franz Rev – Busenwunder. Oder: Autorinnenschaf(t) in Zeiten künstlicher Intelligenz

    Franz Rev – Busenwunder. Oder: Autorinnenschaf(t) in Zeiten künstlicher Intelligenz

    Mein neues künstlerisches Publikationsprojekt ist auf dem Weg. Der Auftakt zu einer Versuchsreihe. Auf unterschiedlichste Weisen möchte ich die (Zusammen-)Arbeit mit KI in der Literatur- und Buchwelt erforschen. Für die erste Publikation in Mikroauflage arbeite ich mit Inhalt undercover. Im Grunde eine banale Erweiterung des Pseudonyms um einen Avatar. Mich interessiert, wie banal es ist, wie Form Inhalt prägt, wie Inhalt Form. Wie KI sich bereits weit außerhalb unserer Kontrolle befindet.

    Über das Buch:

    In seinem Lyrik-Debüt widmet Franz Rev sich der weiblichen Brust. Ein Franz Rev, der gleich in den ersten Zeilen durchblicken lässt, dass es sich bei ihm kaum um einen Mann handeln kann, oder? Freudig experimentierend nimmt er den Mund voll. Tischt saftige Oper auf. Öffnet Knopfleisten wie Kopfleisten. Entblößt die Brust, presst sie herausfordernd an die Mündung. Nippt an Nippeln. Schnippt altherrliche Gedankenflusen vom Busen. Lässt es Wallen in den hl. Hallen der Poesie. Franz Rev zeigt Haut. Sanft und rau, pickelig und vernarbt. Kommentiert sich dabei selbst. Wann kommt Teil Zwei?

    Ein spannender Auftakt. Sehr interessant. Lebhaft. Ich habe das Buch geradezu verschlungen. Konnte es kaum zur Seite legen. Ideal, um bei einem Weinchen auf der Couch dem Alltag zu entfliehen. Ein Muss für alle. Schnell und leicht zu lesen und bedient alle Wünsche. Der Autor erscheint ausgezeichnete Menschenkenntnisse zu haben. Worte wie sie auch im wahren Leben vorkommen könnten. Es macht Spaß. Bis zum Schluss gefesselt. Ich gebe 8 von 10 Punkten. Das Buch ist gut geschrieben. Im Verlauf der Texte verbessert sich der Schreibstil. Kurzweilig. Sehr kurzweilig. Selbst lesen. Bis zum emotionalen Ende. Generelles Fazit: Bei dem Preis macht man garantiert nichts falsch! (Amazon)

    Details zum Autor: Erstes männliches Pseudonym, geboren aus einer kulturoptimischdichen Laune (menschengemachtes Wort;). Oh Avatar.  Mix aus KI-generierten Bios. Anhand der Kurzbio: KI-generiertes Bild mit Google Gemini. Leichte Modulation des ersten Bildes mittels Prompts wie: Tätowierungen am Hals. Franz und ich haben einiges gemeinsam vor.

    Kurzbio by Chat-GPT, Mix verschiedener Bios mit minimaler Bearbeitung von mir:

    Franz Rev wuchs in einem kreativen umfeld auf. schon in seiner jugend interessierte er sich für die frage nach gleichberechtigung und die rollen der geschlechter in der gesellschaft. nach dem studium der philosophie, literatur und sozialwissenschaft zog es ihn immer mehr in die welt der poesie. seine gedichte behandeln genderthemen sowie utopie, erinnerungskultur und die suche nach bedeutung im alltag. franz rev lebt in wien und berlin, wo er sich als radikaler feminist bei verschiedenen institutionen für die sichtbarkeit von frauen in der literatur einsetzt.

    Künstlerisches Forschungsinteresse, Skizzen & Notizen (Care-Work-Steno):

    Ich bin viele – Motto für Pseudonym & Avatar.

    Alle Texte in diesem Band sind menschengemacht. Kein Text ist mit KI-generiert oder bearbeitet.

    Es geht bei diesem Buch nur ums Bild, um Projektionen, Irritationen. Und um das Etablieren von Franz Rev für weitere Projekte. Alle Chapbooks sind signiert. Mikroauflage. Publikation als Kunstobjekt, nicht als Massenware. Publizieren als ganzheitliche künstlerische Disziplin.

    Merke: „Während traditionelle Autoren ihre Originalität durch ihre individuelle Stimme und persönlichen Ausdruck manifestierten, stehen KI-Systeme vor der Herausforderung, eine eigene Form der Originalität zu entwickeln. Hierbei stellt sich die Frage, inwieweit die Maschinen in der Lage sind, kreative Innovationen zu schaffen und gleichzeitig den menschlichen Maßstäben für Originalität gerecht zu werden.“[1] Abhandlung von Sozialwissenschaftler Michael Gans stellt dazu Kafka Motto voran: „Kunst ist eine Angelegenheit der ganzen Persönlichkeit“[2]

    Frage: Interessiert mich Textproduktion mit KI? Geht so. Meist redundant. Oder? Vorurteile?

    Arbeit mit selbst trainiertem Sprachmodell? Interessant. Nice Wortschöpfungen, Sätze, Erforschung von Erzähloberfläche etc. (Siehe: Hannes Bajohr, Berlin, Miami, Rohstoff, 2023).

    Ich zu KI -Text momentan: statisch, ohne Mensch Blabla. Warum Sci-Fi-Tendenz?

    Vermutung: Eine symbiotische, dynamische Einbindung von KI in den Schreibprozess kann anregend sein, bewusstseinserweiternd, Wortschöpfungsprozessor, Gehirngymnastik etc. evt. Selbstwert-Therapie oder (bloß) Erkennen der Redundanz mag auch ok sein.

    Weiter: Was ist mit Schöpfungshöhe, Urheberinnenrecht? Als würde im Netz nicht permanent. Kein Alleinstellungsmerkmal von KI. Viele Ideen sind Ideen anderer. Verweise, ha ha. Intertextualität, ha ha.

    Inspiration geht wie… Kann KI uns als Menschheit anders zusammenbringen? Frage nach Innovationskraft.

    Forschungsinteresse auch: KI allgemein in der Buch- und Literaturbranche.

    KI-Bestseller Prognose by Media Control – Control?! In der Kunst/Literatur?! https://www.boersenblatt.net/home/ki-bietet-unterstuetzung-bei-verkaufsprognosen-350611

    Ziel? Autoritäres New-Adult? Im Farbschnitt Marsch?

    Erfahrung bisher: Bereits zu Beginn der Arbeit mit KI – Tendenz zur Vermenschlichung.

    Folgen für die Branche? (Endgültige) Aufspaltung der Literaturbranche in unabhängige Literatur und Massenware?

    Mit Vollgas in die globale Idiocracy? Bei nicht gekennzeichneter Nutzung erst recht? Oder auch so?

    https://www.boersenblatt.net/news/ki-verlagen-unternehmen-sehen-auch-grosse-risiken-361755

    Gibt es sinnvolle Nutzung von KI in der Literaturproduktion? Die eine Bereicherung für die Menschheit darstellt? Nicht nur für die Bereicherung Einzelner?

    Nochmal zum Prokjekt Busenwunder: Keine Textproduktion mit KI, aber sozusagen eine Form der Literaturproduktion mittels KI. Inhalt undercover. Banal? Fatal? Franz Rev dem Rollenbild. Klischeeblind? Lesarten, Autorschaftsfalle, Biofalle, autarker Text (Barthes) etc. reiche, schöne Worte, User-Interface called Dorian (mindestens 17 shades) usw. Status, Baby, Anzug, mein Haus.

    Fragen: KI vs Human Resources (Ungeheuer von Begriff). Mustererkennung vs Absichtslosigkeit, Stille. Daten vs Emotionen. vs? Schwarz-Weiß? Wie? Komplex? Programmierung. Unsere eigene. Auch: Was schreiben wir KI ein, ohne dass sie darauf zurückgreifen kann?

    Der Mensch auf Knien vor der Maschine, die er selbst aktiviert? Antwort mal wieder:  42?

    und Life is live?

    der kreative Umgang

    gefragt gefragt

    Spannend. Macht Spaß. Mal sehen.

    Freue mich über Feedback.

    Zum Buch: offbeat-publishing.de


    [1] Gans, Michael – Zwischen Kafka und KI, Autorschaft und Automatismus – Textgenerierung in Zeiten von Chat Gpt, München, 2024, S.4. https://phbl-opus.phlb.de/frontdoor/deliver/index/docId/1368/file/zwischen_kafka_und_ki_241215.pdf

    [2] Ebd., S.1

  • Von Verwandlungen – Die wundersamen Wege meines ersten Erzählbands

    Von Verwandlungen – Die wundersamen Wege meines ersten Erzählbands

    Anfang September erscheint mein dritter Erzählband. Ausgerechnet Von Verwandlungen (erschienen im Frühjahr 2017) entfaltet in diesem Jahr eine erstaunliche Eigendynamik. Da ich das Buch auf meinem Blog noch gar nicht vorgestellt habe (gibt`s erst seit 2018), möchte ich das nun nachholen.

    Es begab sich. Und dazu kam 2015 das Bedürfnis, kürzere Texte zu schreiben. Experimente zu wagen, mich dem Erfinden hinzugeben. Ein Burn-out löste aus. Wer hätte das gedacht. Die Erzählung Undine. (Nebenbei auch zu einer Verlagsgründung). Undine war eigentlich als Einzelveröffentlichung gedacht, kleene Novelle (Echo: Welle). Das Burn-out verbrannte ordentlich Papier. Bei zwei Verlagen angefragt. Zu mehr hatte ich weder Kraft noch Lust. Als ich von nichts hörte, hörte ich auf mich.

    Nach Undine entstand Im Café. (Streng genommen keine Erzählung, sondern eine Kurzgeschichte.) Der Text, ich formuliere es mal drastisch stellte einen Wendepunkt meines Schreibens dar. Ich komme vom Dramatischen, von der Lyrik, vom Kurztext (schon back at school). Plötzlich erlaubte ich mir zum ersten Mal, mich nicht mehr an überall verlangten Romanen abzumühen. Warum nicht auf Romane pfeifen? Texte nach meinem Geschmack zu gestalten, fern gängiger Richtlinien.

    Und plötzlich verstand ich: Das ist mein Stil. Darum haben meine Theaterstücke so wenig Personen, sind meine Romane so lyrisch, ist meine Lyrik so lang. Darum dieser Stilpluralismus (der ja, ganz gleich auf welchem Gebiet, in der Regel nicht als kreative Leistung anerkannt wird, sondern als Unentschiedenheit und Nicht-Können abgetan). Auch wurde mir klar, dass solche literarischen Experimente in der Konsequenz ein Selbstverlegen erfordern, weil viele Lektorat sie nicht gestatten. Das hat sich in den letzten Jahren verändert. Bitte weiter so. Es braucht auch literarisch künstlerische Freiheit, Forschen auf neuem Terrain.

    Von Verwandlungen umfasst 7 Texte. Neben Im Café und Undine sind das:

    • Brücken (Protagonist reflektiert Selbstmord eines Jugendfreunds)
    • Hater (Hasskommentare)
    • Sprengkörper (Attentäter aus Sicht eines Kindes)
    • Von Bäumen (Kriegsgeschichte/magischer Realismus)
    • Avatare (ein Schriftsteller versucht auf Geheiß seiner Lektorin mit Science-Fiction)

    Den Hater mochte ich, wie viele Leser*innen, so gerne, dass mittlerweile ein zweiter und ein dritter Teil existieren (jeweils in den beiden Folge-Erzählbänden) – insbesondere Teil II habe ich letztes Jahr oft bei Berliner Lesereihen vorgelesen (auch weil queere Literatur).

    Von Bäumen mochte die Theatermacherin Sigrun Fritsch des  Aktionstheaters PAN.OPTIKUM und nahm den Text als Grundlage für eine Inszenierung beim 25-jährigen Jubiläum des Landschaftsparks Duisburg

    (Screenshot: Hompepage des Aktionstheaters Pan.Optikum, Fotos: Jennifer Rohrbacher) 

    Im Café ist bis heute eine meiner Lieblingsgeschichten. Die Geschichte hat sich darüber hinaus als erstaunlich massentauglich erwiesen. Egal, welches Alter/Geschlecht/welche Tagesform – die meisten mögen diesen Text.

    Avatare habe ich erstmalig im Rahmen von Literatur auf der Parkbank vorgelesen. Zur Veranstaltung findet sich ein Video auf dem YouTube-Kanal des VHV-Verlags. Ebenso diese Aufnahme – und übrigens auch eine Aufnahme von Im Café:

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    Rezension auf Literaturcafé.de

    Kaufen gerne beim Verlag oder in der unabhängigen Buchhandlung

     

     

  • #readme – Lesung & Ausstellung mit Gästen

    #readme – Lesung & Ausstellung mit Gästen

    Nach den vielfältigen Erfahrungen bei Lesungen im letzten Jahr, hatte ich Lust, selbst eine zu organisieren. Am liebsten in einem Kunstraum, weil am liebsten interdisziplinär. Lesende waren: Autor & Verleger Jürgen Volk mit seinem Roman Unbedingt“ über Van Gogh und Gauguin im gelben Haus. Eine achtwöchige Wohngemeinschaft, die bis heute die Kunstgeschichte in Atem hält und mit einem abgeschnittenen Ohr endete. Der Roman erlebt momentan als Taschenbuch im Bernstein Verlag seine 2.Auflage, als E-Book bei Edel Elements. Jürgen Volk selbst ist Mitgründer des Verlags duotincta. So ergab sich auch die Einladung des zweiten Lesenden: Daniel Breuer. 2017 erschien sein Romandebüt „nathanroad.rec“ bei duotincta, das ich mit großer Begeisterung gelesen hatte.

         

    Natürlich wollte ich auch selbst mitlesen, aus dem Manuskript des Erzählbands Vom Miteinander.

    Als Veranstaltungsort bot sich der Artspace im_raum der Fotografin Anke Jungbluth an, der sich im Souterrain des Hauses befindet, in dem auch der VHV-Verlag ansässig ist. Die Künstlerin war sofort angetan von der Idee.

          

    Der Abend war sehr gut besucht, das Format stieß auf großes Interesse, auch wenn v.a. Friends und Family da waren, aber auch Nachbarschaft  (DANKE allen, die da waren!) – alles muss wachsen. Das Feedback war sehr positiv und ermutigend. Ein #2 scheint unausweichlich. 🙂

    (Lesungen v.o.n.u.: Daniel Breuer, „Grand Mal“; Jürgen Volk, „Unbedingt“; Victoria Hohmann, „Vom Miteinander“.

    Fotos: Geneviève Debien, Andreas Vierheller, Victoria Hohmann).

     

  • Auf der Leipziger Buchmesse 2019

    Auf der Leipziger Buchmesse 2019

    Die Leipziger Buchmesse war, rückblickend, tatsächlich ziemlich entspannt. Ich merke, dass sich doch eine gewisse Routine eingestellt hat – nicht nur in Bezug auf Lesungen, sondern auch was Messealltag betrifft. Wirklich aufregend fand ich daher nur zwei Situationen: den Standaufbau (OMG, ob alles funktioniert wie geplant und letztendlich überhaupt gut aussieht…!) und meinen ersten Mini-Auftritt als Verlegerin bei der Lesung meiner Autor*innen (Kerstin Meixner und Holger Heiland). Es glückte jedoch alles. Und nun bin ich wieder um Erfahrungen reicher. Und entspannter, was Zukünftiges anbelangt. Es ist schon erstaunlich, wie man so Schritt für Schritt vorwärts geht (um ein Bild des linearen Denkens zu verwenden), gelegentlich innehält, zurückschaut und: WOW. Diese ganzen Serpentinen. Diese ätzenden Sanddünen. Diese verdammte Route 666. Auch dieses scheiß 1-2-3. Aber. YES.

    In der Rolle der Verlegerin, Leipziger Buchmesse, 21.03.2019, 

    Foto: Andreas Vierheller

    Wesentlich waren natürlich die Begegnungen & Gespräche auf der LBM. Lesungen konnte ich leider nur sehr begrenzt wahrnehmen, schade. Das will ich in kommenden Jahren ändern. Besonders gefreut habe ich mich über die Besuche von Leser*innen und Buchblogger*innen am Stand. Mit manchen besteht seit meinem ersten Erzählband „Von Verwandlungen“ Kontakt. Und der wird immer freundschaftlicher. Man tauscht sich neben Literatur auch über die Lebenswege aus. Einfach schön! <3 Ein Highlight war dann das Treffen mit einer Freundin aus Schulzeiten, die Ende der 90er Ensemblemitglied meiner damaligen Theatergruppe war – wir hatten uns völlig aus den Augen verloren und nun war sie zufällig auch auf der Buchmesse, als Moderatorin  – und ihr Freund als erfolgreich aufstrebender Jungautor eines anderen unabhängigen Verlags. Wie das Leben so spielt…! I love it.

    Ein weiteres Highlight war der Indie-Abend im Beyerhaus, initiiert vom Verlag duotincta. Ich bin den Kolleg*innen sehr dankbar, nicht nur für die Orga, sondern auch für das so ermöglichte Learning by Doing, was einfach mein Ding ist. Darüber hinaus macht es mir auch immer extra Spaß, selbst zu lesen – Schauspiel war ja nie so richtig meins, da keine Rampensau, aber ab und an auf einem Bühnchen etwas vortragen und zwar eher lesend, denn darstellend…! Und danach mit Büchermenschen ein Bierchen trinken und andere Literaturschaffende kennenlernen – mit Vergnügen! 🙂

    Indie-Abend, Beyerhaus Leipzig, im Rahmen von „Leipzig liest“, 21.03.2019, 

    Foto: Andreas Vierheller

    Fazit: Die Leipziger Buchmesse möge bitte schön eine Konstante in meinem Leben werden – im Autorinnen- wie im Verlegerinnenleben gleichermaßen. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr (so phrasenhaft das auch klingen mag). Und bin gespannt, wo VHV und VH in 5 Jahren sein werden. Mal schauen, was das Leben für Karten auf den Tisch klatscht.

    Nach der Eröffnung, Gewandhaus Leipzig, 20.03.2019, 

    Foto: Andreas Vierheller

     

  • Gastlesung bei den „#4 Lesezeiten“ des Verlags duotincta

    Gastlesung bei den „#4 Lesezeiten“ des Verlags duotincta

    Viel zu lang ist es schon wieder her, dass ich als Autorin und Verlegerin bei der Lesereihe des Verlags duotincta zu Gast sein durfte. Das war nämlich bereits im letzten Jahr. Um genau zu sein am 18.Dezember. Besagte Lesereihe trägt den hübschen Namen „Die #4 Lesezeiten“ und findet, wie unschwer zu erraten, quartalsweise statt. Neuer Leseort ist das Periplaneta Literaturcafé hier in Berlin. (Die nächste Lesezeit kommt also bestimmt. Bei Gelegenheit darum aufmerken und hingehen!)

    Gemeinsam mit Stefanie Schleemilch durfte ich zu den Themen: „Hass, Chauvinismus, Sexismus, Diffamierung, sexuelle Gewalt bzw. Stichwort #metoo“ (wie die Vorankündigung lockte) den Abend gestalten. 😉 🙂

    Gelesen habe ich aus meinem aktuellen Erzählband „Vom Dazwischen“. Einen ausführlicheren Rückblick auf die Veranstaltung findet ihr als Gastbeitrag von mir auf dem Blog der duotincta. Lesen lohnt sich. Merci vielmals für den schönen Abend! Und auf viele weitere gemeinsame Lesungen!

    Lesung bei den „# 4 Leszeiten“ des Verlags duotincta. 18.Dezember 2018, Periplaneta Literaturcafé. Foto: Ike Reiter

  • Rückblick auf den Weg meines Erzählbands „Vom Dazwischen“

    Rückblick auf den Weg meines Erzählbands „Vom Dazwischen“

    Viel ist passiert. Blicke ich zurück, ist es erstaunlich, was rund um meinen Erzählband Vom Dazwischen bisher passiert ist. Stetig findet er neue Leser*innen und verschafft sich mehr Gehör. Für die Autorin ist das natürlich eine wunderbare Entwicklung…!

    Wie es mit Vom Dazwischen anfing? Nachdem mein erster Erzählband Von Verwandlungen so gut angekommen war, habe ich den Mut gefunden, mit meinem zweiten Erzählband so richtig an die Öffentlichkeit zu gehen – nicht mehr mit angezogener Handbremse. Also habe ich Geschichten aus Vom Dazwischen (das Buch war noch in Arbeit) an zwei Berliner Vorlesebühnen geschickt. Mir war es wichtig, als Autorin anonym zu bleiben und ausschließlich Feedback zu meinen Texten zu bekommen.

    Der Text Selfiestickerei wurde im Dezember 2017 beim Konzept*Feuerpudel von Alexander Lehnert vorgestellt – und vom Publikum auf Platz 1 gewählt. Ich hatte vor und während der Lesung mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Wie das wahrscheinlich allen Autor*innen geht, die chronische Selbstzweifel plagen. Der Text Frau mit Hund (sucht) wurde im Januar 2018 bei books without covers (organisiert von Susann Hochgräf) im TiK von der Schauspielerin Felicity Grist vorgelesen. Wenn man eigene Texte gelesen hört, kann man sehr gut feststellen, wo man noch ein bisschen feilen sollte – was ich anschließend tat – bevor ich beide Erzählungen mit zehn weiteren im März 2018 als Erzählband Vom Dazwischen in meinem Verlag veröffentlichte. (Siehe: vhv-verlag.de)

    @ books without covers, 26.01.2018, mit v.l. Wlada Kolosova & Hund (nicht die „Frau mit Hund“;-) ) sowie Felicity Grist, Foto: Svea Landschoof

    Die nächste Station war die Leipziger Buchmesse (die ich übrigens zwei Wochen nach einer OP bestritt, obwohl eigentlich sechs Wochen Erholung angesagt gewesen wären – und ehrlich gesagt, gar nicht weiß, wie ich das überlebt habe. Insbesondere den letzten Tag, an dem auch meine Lesung vor Ort stattfand. Für mich war das, im Nachhinein, eine Art Feuertaufe. Lektion: Wenn einem etwas lebenswichtig ist, wird man es schaffen.) Auf der LBM las ich allerdings nicht aus Vom Dazwischen, sondern aus Von Verwandlungen, da ich da schon besser einschätzen konnte, was auf jeden Fall ankommt und sich für ein breiteres Publikum eignet. Ein Glücksfall vor Ort war die Begegnung mit dem Literaturkritiker Malte Bremer von literaturcafé.de – der beide Bücher erstand und, restlos begeistert, eine Buchkritik schrieb. (Hier nachzulesen: literaturcafé.de)

    Leipziger Buchmesse 2018, @ Leseinsel Autorengemeinschaft, Foto: Daniel Arnold

    Bevor mich jedoch dieses unglaublich motivierende Kritikerlob in den Nachwehen der LBM erreichte, fand die Buchvorstellung im Periplaneta Literaturcafé in Prenzlauer Berg statt. Sie war gut besucht, auch wenn die Hälfte des Publikums aus Freund*innen & Bekannten bestand – und das Feedback wiederum erstaunlich für die ober selbstkritische Autorin. Wie schon bei der allerersten Lesung seit Verlagsgründung (Mai 2017, Lesung aus Von Verwandlungen im eigenen Atelier) fanden nicht nur die Texte, sondern ebenso mein Lesestil Anklang. (Endlich ist mir klar, warum ich ein Schauspiel-Grundstudium absolviert habe…!)

    Lesung @ Periplaneta Literaturcafé, 04.05.2018, Foto: Andreas Vierheller

    Weitere Lesungen folgten: im Rahmen des Kunstfestivals 48h Neukölln in der LiTE-Haus Galerie (ermöglicht dank des Galeristen & Bildhauers Klaus Eichner), im Rahmen der Art Kreuzberg, im Lesezelt auf dem Mittenwalder Straßenfest (organistert von mog.61, Verleger Robert S. Plaul und mir) sowie bei den Lesebühnen tati liest underground in Prenzlauer Berg (organisiert von Holger Heiland) und Sprechstunde: Nebensatz in Kreuzberg (organisiert von Robert Klages).

    @ Sprechstunde: Nebensatz, Berlin-Kreuzberg, 27.10.2018, Foto: Jürgen Volk

    @ 48 Neukölln, LiTE-Haus Galerie, 24.06.2018, Fotos: Klaus Eichner

    Mehr Lesungen stehen an, z.B. im Rahmen der diesjährigen BUCHBERLIN und auf Einladung des Verlags duotincta. (Siehe: Termine)

    Unglaublich wichtig für die Verbreitung von Vom Dazwischen waren und sind auch alle Buchblogger*innen, die ich dank Lovelybooks & sozialer Netzwerke entdeckte oder sie mich und die Lust auf das Buch einer völlig unbekannten Autorin hatten/haben. Schließlich ist man, heute mehr denn je, auf Influencer*innen angewiesen – überhaupt auf Menschen, die zur Verbreitung beitragen. Was mich von dieser Seite bisher an Rückmeldungen und Eindrücken erreicht hat, ist ein großes Geschenk. Rezensionen zu lesen und zu erfahren, was wie aufgenommen/empfunden wurde, bleibt wahrscheinlich eins der spannendsten Erlebnisse im Autor*innenalltag. – Das allergrößte Geschenk, sei an dieser Stelle hinzugefügt, sind für mich Literaturbegeisterte, die schon den zweiten Erzählband von mir lesen. Und zwar freiwillig. Und dann Parallelen, Variationen, Entwicklungen feststellen und darüber schreiben. WOW. Wie großartig ist das! Jeder fremde Blick auf das eigene Werk erweitert ja den eigenen – und damit den eignen Horizont allgemein.

    Wie es weitergeht? Da lasse ich mich gerne überraschen. Und tue natürlich weiterhin, was ich kann.

    Ein Fazit? Mein Fazit? Machen. Und weitermachen. Alles, was einen Weg finden soll, findet einen Weg – da bin ich mir sicher. Außerdem lässt sich beim Machen feststellen, ob man mit Herzblut dabei ist oder bloß einer fixen Idee erlegen. Auch findet man sich schon nach einigen Monaten ganz bestimmt an einem völlig anderen & unerwarteten Punkt der Geschichte der eigenen Geschichten wieder. Und genau das will man schließlich.

    Neugierig? Hier geht`s zur Leseprobe.

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    …Schließlich nähert sich Weihnachten – und ein Buchgeschenk kommt immer gut!